Rügen von A bis Z

Stubnitz

Das Waldgebiet auf Jasmund, dass sich von Sassnitz bis fast nach Lohme hinstreckt, ist das größte Naturschutzgebiet der Insel. Ursprünglich mit riesigen Eichenwäldern bedeckt, setzte sich später die Rotbuche durch, die als Flachwurzler genügend Festigkeit auf dem Kreideboden fand. Im Gegensatz zu Wittow, dessen Waldbestände sicherlich während der Belagerung der Jaromarsburg abgeholzt worden sind, wurde der Stubnitzwald geschont. Im 16. Jahrhundert erließ der Fürst von Putbus eine Verordnung, diesen Wald als Wildreservat zu nutzen. An den Hauptwegen, die nicht verlassen werden durften, wurden Wächterhäuser errichtet, im Volksmund "Baumhäuser" genannt. Durch Berichte der Heimatforscher Grümbke und Zöllner sowie durch die ersten Kohle- bzw. Federstrichzeichnungen von Hackert, Friedrich und Carus wurde dieses Gebiet mit seiner Steilküste bekannt. Die Wissower Klinken, Klein Stubbenkammer und der hochaufragende Königsstuhl sind die markantesten Punkte und meistbesuchten Orte in der Stubnitz. Zwischen den Wissower Klinken und Klein Stubbenkammer führt ein Weg zum Strand hinunter. Granite und erratische Blöcke sind der ausgewaschenen Küste vorgelagert. Ein riesiger Findling, der aus dem Wasser ragt, wird Waschstein genannt. Von ihm erzählt die Sage, dass alle sieben Jahre um Johanni eine verwunschene Jungfrau dort ihre Kleider wäscht. Wer sie antrifft und "Guten Morgen, Gott helfe" zu ihr sagt, erlöst sie. Der Befreier wird mit Schätzen überhäuft. In unmittelbarer Nähe zum Königsstuhl liegt der Herthasee, der sich durch Schmelzwasser der Eiszeit gebildet hat. In seiner Nähe hatten die Ranen einen Burgwall errichtet, Herthaburg genannt. Auf den Kalkböden gedeihen 27 seltene Orchideenarten. Nirgendwo in Deutschland werden soviele verschiedene Orschideenarten auf so engem Raum beieinander gefunden wie in der Stubnitz, wo der rotbraune "Frauenschuh" wohl die schönste ist. Sie stehen natürlich unter Naturschutz. 
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