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Ursprünglich ist Putbus eine slawische Siedlung und möglicherweise
Sitz eines Edlen. Jedenfalls verheitatete nach einer urkundlichen Nachricht
von 1253 "Nicolai de Podebuz" seine Tochter dem Stoislaw II. von Vilmnitz.
Dem aus einer Nebenlinie des rügenschen Fürstenhauses stammenden
Vater Stoislaw II., Borante von Borantenhagen, wurden 1249 das spätere
Mönchgut mit der Parochie Lanken, die Herrschaft Streu und die Parochie
Vilmnitz als Erbgüter bestätigt, und vermutlich durch die Hochzeit
Stoislaw II gelangte dann auch das Anwesen Putbus in den Besitz seiner
Familie. Die Söhne Stoislaws II führten bereits den Namen Putbus,
ihre Nachkommen hatten hier ihren Stammsitz und seit dem Aussterben de
rügenschen Fürsten im Jahre 1325 errang das Haus Putbus unter
den rügenschen Adelsgeschlechtern schnell die führende Rolle.
Seit 1483 bestand eine dänische Linie mit ausgedehnten Besitzungen
in Dänemark und die rügensche Linie. Der Wohnsitz der Familie
Putbus, ein "Steinernes Haus" mit dem dazugehörigen Hof, wurde erstmalig
1371 erwähnt. 1532 wurde Putbus auf der Münster-Ortelius'schen
Karte zum ersten Male angegeben; es lag an der alten Landstraße von
Altefähr
über Garz,
Kasnevitz
und Vilmnitz nach Mönchgut.
Im gleichen Jahr bestanden im Ort neben dem Schlossbereich noch ein Bauhof,
ein Krug und eine Kate, und auch im 17. und 18. Jahrhundert scheint sich
der Ort nicht merklich vergrößert zu haben. Als 1702 die rügensche
Linie des Hauses Putbus ausgestorben war, übernahm mit Malte I. die
dänische Linie deren Besitz. Diese Linie wurde 1727 reichsgräflich
und erhielt 1787 das erbliche Landmarschallamt in Vorpommern und auf Rügen.
Unter Maltes I. Sohn Mritz-Ulrich erfolgten größere Veränderungen
an
Schloss und Park,
und der Enkel Moritz Ulrichs, der 1807 in den schwedischen und 1817 in
den preußischen Fürstenstand erhobene Graf Wilhelm Malte von
Putbus legte zwischen 1808 und 1823 den Ort Putbus als Residenz und Badeort
an. |
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