Rügen von A bis Z
Putbus-Theater
An der Allestraße nach Kasnevitz, direkt am Markt und gegenüber des Parks in Putbus steht das Theater der Insel Rügen welches wahrscheinlich nach einem Entwurf von W. Steinbach erbaut wurde. Ursprünglich mit flachem Walmdach, die Giebel über den Schmalseiten und der an die Stelle einer Attika über den Portikus gesetzte Dreiecksgiebel stammen von einem Umbau im Jahre 1835. Die rückwärtigen Anbauten wurden teils in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, teils 1952/53 angefügt. Das Theater ist ein langgestrecktes zweigeschossiges Gebäude mit Backstein verputzt. Den von Pilastern begrenzten Mittelteil der Front schmückt ein durch beide Geschosse reichender viersäuliger Portikus mit Dreieckgiebel und Eckakroteren, hinter dem die ursprünglichen drei Haupteingänge liegen und im Obergeschoss ein Stuckfries in vertieftem Grund angebracht ist. In den durch Quaderfugen belebten Wandflächen sitzen über den Fenstern des Obergeschosses kleine Stuckmasken. Die rechteckigen Füllungen der jetzt nicht mehr benutzten Holztüren des Haupteinganges sind mit stark plastischen Rosetten verziert. Annährend ein Drittel des Inneren nimmt die Bühnenanlage ein, an sie schließt sich der etwa die Hälfte des gesamten Innenraumes einnehmende Zuschauerraum an. Eine im Grundriss hufeisenförmige, bis zur Brüstung des 2. Ranges reichende Wand trennt die Zugangsflure zum Parkett und zum 1. Rang ab. Der 1. Rang ist balkonartig vorgekragt, der 2. Rang wird gebildet durch die Decke über den Fluren. Im 1. Rang liegt in der Mitte eine schlichte Loge. Der ursprüngliche Zugang führte unmittelbar in den Flur hinter dem Parkett, die Ränge waren durch Wendeltreppen in den Ecken hinter den Fluren zugänglich. Mit schließung des alten Einganges erfolgt der Zugang von der Schmalseite her in der Achse des Zuschauerraumes durch ein Foyer mit Kassenräumen und einer schlichten Treppenanlage zum 1. Rang, zum 2. Rang über die ursprünglichen Wendeltreppen. Die hufeisenförmige Rückwand besteht aus einer Holzkonstruktion mit Rupfenbespannung, ihre Gliederung ist aus Holz aufgelegt; der 1. Rang stützt sich auf hölzerne toskanische Säulen. Die Brüstungen der Ränge sind mit rotem Samt bespannt, vor dem eine zusammenhängende Reihe großer, aus flachem Eisengewölbe hölzerne Decke ist durch aufgelegte vergoldete Leisten in radial angeordnete Felder geteilt, die von einer Mittelrosette ausgehen, an der der Kronleuchter hängt. Die Bühnenöffnung wird von zweigeschossigen Proszeniumslogen eingefasst; eine Vorbühne fehlt, ihre Stelle nimmt der versenkte und bis unter die Bühne greifende Orchesterraum ein. Gestühl, Beleuchtung, Wandanstrich, die Einrichtung des Foyers und der Kassenräume sowie die gesamte technische Einrichtung stammen von 1954.
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