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Nördlich von Bergen, direkt am Großen
Jasmunder
Bodden, fernab der Landstraßen, eingebettet in Boddenlandschaft,
dichte Wälder und herrliche Parkanlagen liegt Ralswiek. Zu Füßen
des 1893-94 von Graf Douglas erbauten und Loire-Schlössern nachempfundenen
Schlosses Ralswiek, liegt die größte
Freilichtbühne Europas, die Spielstätte der Störtebeker
Festspiele. Wie Ausgrabungen, die bei der Schwedenkirche durchgeführt
wurden vermuten lassen, war Ralswiek einer der größten Handelsplätze
der Ranenzeit (9. -12. Jh. ). Bei den Ausgrabungen wurden Boote, Grundrisse
von Häusern, menschliche Knochen sowie ein arabischer Silberschatz
gefunden, die in einem Museum direkt am Hafen zu besichtigen sind.
Offenbar war Ralswiek wie die Burg Ralow vor
1168 eines der Verstecke der Familie Raleke und gehörte angeblich
zu den dot.gifationen des Swantevit-Tempels in Arkona.
Nach der Eroberung Rügens durch die Dänen wurde der Ort Tafelgut
des Bischofs von Roeskilde
und Sitz seines ständigen Vertreters auf der Insel, einem Landpropst,
Bischöflichen Offizial oder Vikarius. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts
war Ralswiek bischöfliches Lehen. Von 1490-1500 war es im Besitz des
Henning von Normann, seitdem mit einigen Unterbrechungen in der Hand der
Familie von Barnekow; seit 1536 erblich. 1632 wurden sämtliche Güter
der Familie von Barnekow durch die Schweden eingezogen und an den Feldmarschall
Graf Carl Gustav von Wrangel und nach ihm an den Feldmarschall Graf Königsmark
vergeben; 1690 kamen die Güter und mit ihnen Ralswiek wieder an die
von Barnekows zurück. 1810 ging der Ort, der seit dem 16. Jahrhundert
neben dem Gutshof noch aus einer Anzahl von Kossatenstellen und Einliegerkaten
bestand, in den direktem Besitz der Barnekows über, bis er 1891 an
den Grafen Douglas verkauft wurde. |
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