Rügen von A bis Z

Muttland

Die weiblichen Schweine wurden auf Rügen "Mutten" genannt. Sie wurden auf die Weide und im Herbst über die abgeernteten Kartoffelfelder getrieben. Häufig lockte man sie mit: "Mutt, Mutt!" Daher machte der Volksmund Rügen zum "Muttland" und die Rüganer zu "Muttlänner". In dem Buch "Schnurren, Schwänke und Erzählungen von der Insel Rügen" (1899) erzählt Prof. A. Haas:

"Warum die Mutt immer mit der Schnauze in der Erde wühlt?"

In einem Dorfe lebten mehrere Frauen, die überaus faul waren. Als sie eines Tages Kuchen buken, waren sie zu faul, den Kuchen, der auf der einen Seite bereits braun gebacken war, umzuwenden. Schließlich taten sie es doch, aber ohne dabei hinzusehen, dazu waren sie zu faul. Infolge dieser Nachlässigkeit riss der Kuchen auseinander, und die eine Hälfte des selben fiel zur Erde. Alsbald schnappte die Mutt, die dicht dabei stand, nach dem zur Erde gefallenen Stück und fraß es auf. Aber das Schwein merkte sogleich, dass es nur ein halber Kuchen war, und fing an nach der anderen Hälfte herumzuschnüffeln. Da dies aber nicht zu finden war, so schnüffelt und wühlt es bis auf den heutigen Tag.

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