Rügen von A bis Z

Aberglaube

Durch die Weltabgeschiedenheit der entlegenen Dörfer und durch Naturerscheinungen, die in vergangener Zeit nicht gedeutet werden konnten, war das Vertrauen  auf die Heilkraft des Besprechens lange erhalten geblieben. Es gab verschiedene Besprechungsformeln, die sich von Generation zu Generation vererbten. Die Hefte mit den gesammelten Formeln wurden "Flüsterböker" genannt, weil die Formeln zu jener Zeit nur heimlich geflüster wurden. Solche Besprechungsformeln durften am Lebensende nicht mit ins Grab genommen werden. Im hohen Alter wurden sie einem Zuverlässigen anvertraut. Immer wurden sie von einem Mann an einen Frau oder umgekehrt weitergegeben. Gegen Rose, Warzen und Flechten gab es besondere Formeln. 
Hier ein Spruch gegen Warzen: "De Wratt und de Wied, de leden to striet. De Wratten verschwunn, de Wied gewunn."
Häufig wurden versteinerte Seeigel in Bienenstöcke gelegt, damit sie den Bienen Glück bringen. Ein solcher Stein wurde "Immenstein" genannt. Bei den Mönchgutern spielte auch der Mond eine große Rolle. Bei allen häuslichen Verrichtungen, wie zum Beispiel Graben, Pflügen oder Heiraten, richtete man sich nach dem Stand des Mondes. All dies geschah bei zunehmenden Mond. 

 
1 Seite zurück
[Inhaltsverzeichnis]
1 Seite vor


www.ruegen-web.de © Werbeagentur RAINBOW